#Astrid – Durch´s Tal und ins Leben

Astrid blickt auf ihre dunkle Krisenzeit zurück und zieht Bilanz ohne schöne Geschichte drumrum

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Die Bereitschaft, immer Neues auszuprobieren hatte sie nach Italien gebracht. Und dorthin mitgenommen.

Nach drei Jahren hatte sie wiederum Vieles ausprobiert, um unabhängig zu werden.

Irgendwie ging es um´s Loslassen. Nicht soviel „machen“. Lieber abwarten, hieß es. Sie lauschte allem, was von außen kam. Ganz viel auch den Gesprächen der klugen Herz Sprechenden. Sie arbeitete, machte, tat. Und fand, dass sie vorwärts kam.

Ihr Willen zum Handeln war stark. Ein diffuses „Komm ins Vertrauen“ hörte sie auch. Das war schließlich schon immer dagewesen. Doch der Stillstnad war keine Option. Und so folgte sie der einzigen Strategie, die sie kannte. Nicht anhalten. Ärmel hochkrempeln. Pläne schmieden und umsetzen.

Bis sich die Krise abzeichnete. Sie ließ sie eskalieren. Und gab auf. Die Spiegel, die sich ihr zeigten, konnte sie nicht mehr irgnorieren. Sie war eindeutig auf dem Holzweg. Weinte viele Tränen. Fühlte tiefe Dankbarkeit, von ihrer Freundin im Norden aufgefangen zu werden. Und ließ los.

Nach etwa 2 Monaten war sie nicht mehr dieselbe fuhr zurück nach Italien. Zu Piero. In die Appeninnen Toskana. Und war nicht mehr dieselbe. Als wenn der Raum um sie herum sich geöffnet hätte. Der Blick war klar. Sie wusste, dass ihr jetzt nichts mehr wirklich passieren konnte. Sie hatte überlebt.

Sie ging weiter. Ohne Druck. Beobachtete, wie sie immer mehr bei sich ankam. Sie kannte die jetzt die Holzweg Symptome und immer, wenn sie einem Impuls folgte, der sie wieder dorthin führen wollte, drehte sie um und ging zurück auf den guten Weg. Auf Los zurück. Denn Gras wächst nicht, indem wir dran ziehen – ihr neues Motto.

Über die Details machte sie lange Zeit nur Andeutungen. Sie sprach nicht mehr soviel über ihre Dinge. Und war erstaunt, wie leicht es ging. Als wenn das Leben leichter wurde, indem sie ihre Sorgen nicht mehr teilte.

Wenn sie jetzt daran zurückdachte, schien es ihr dieses tiefe Tal ewig weit entfernt – so viel ist passiert. Es dauerte noch eine Weile, bis der Boden unter den Füßen auch materiell stabiler wurde. Doch was sich geändert hatte, war der Umgang damit. Nicht mehr soviel Bewerten, was passiert. Sondern fühlen, weichsein und weitergehen. Und Fragen stellen, statt die Antworten immer schon zu wissen.

Sie erkannte ihre Festhaltestrategien zunehmend klar. Glasklar. Und auch Bedauern, all das erst jetzt zu entdecken, mit 60, hakte sie ab und ging auf den Weg der Gelassenheit zurück. Schließlich hatte sie ja noch eine Aufgabe. Und die würde sie nur erfülen lernen, wenn sie alle Geschichten drumrum wegließ. Und sich Schritt für Schritt auf das Wesentliche konzentrierte.

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